HERSTELLUNG DER GUSSFORMEN

Das gebräuchliche Gussverfahren zur Herstellung von Bronzeskulpturen, im aufwendigen Wachsausschmelzverfahren CIRE PERDU, wird auch als Gussverfahren „mit verlorener Form“ bezeichnet.
Unabhängig davon aus welchem Werkstoff das künstlerische Modell geschaffen wurde, wird es mit einer Silikonmasse dünnflüssig eingestrichen oder übergossen. Nachdem die Masse angeliert, wird mit einer pastösen Silikonmasse die Gummiform verstärkt, damit an allen Stellen mindestens 8 mm Gummidicke entsteht.
Da die Silikonform sehr instabil ist, wird sie mit einem Stützmantel ( Korsett) umgeben, der aus Gips oder Kunststoff bestehen kann. Große oder komplizierte Modelle werden in Teilformen abgeformt.
Ein Wachsmodell kann gegebenenfalls ohne Umformung als direktes Einformmaterial verwendet werden. Modelle aus nicht vergasbarem Material ( z.B. Holz, Kunststoff, Styropor) werden mit Silikonkautschuk als Zwischenform vervielfältigt.
Die entstandenen Silikonnegativformen werden dann mit Wachs durch gießen oder antupfen hergestellt. Teilformen, die separat gegossen werden, werden in Wachs zusammengebaut, meistens vom Künstler persönlich überarbeitet, signiert, nummeriert und datiert. Das fertige Wachsmodell wird mit Eingusskanälen versehen. Diese werden an den günstigsten Positionen angebracht um eine optimale Formfüllung, präzise Oberfläche und Gusshaut zu erreichen.
Nachdem das Wachsmodell mit Eingusskanälen und Windpfeifen ( zur Entlüftung der Form beim Eingießen des flüssigen Metalls) versehen ist, wird es in eine keramische Masse eingebettet. Diese kann durch mehrfaches Tauchen in einem feuerfesten Schliker mit nachfolgender Besandung oder durch gießen einer dünnflüssigen Gips-Schamottmasse in eine zylindrische oder kastenförmige Verschalung erfolgen.




GIESSEN - ZISELIEREN - PATINIEREN

Die getrocknete Schalen- oder Blockform wird wenn nötig bei einer Temperatur unter 400 Grad Celsius entwachst und danach bei 700 bis 900 Grad geglüht, damit das Restwasser und Wachs restlos entweichen oder verbrennen können. Das flüssige Metall wird nun in diese Hohlform gegossen. Nach dem Erkalten wird das Gussstück aus der Form durch zerschlagen der Schale, oder der Gipsschamotteform, entnommen.
Durch abschlagen, abbürsten, sandstahlen oder abwaschen wird die Gussoberfläche von der Sand- und Schamotteschicht befreit. Der Ziseleur entfernt die Eingussstutzen, bessert gegebenenfalls die Fehlstellen aus, verschweisst die in Teilen gegossenen Stücke zusammen, ziseliert die Oberfläche und patiniert gemäß Vorgabe des Künstlers den endgültigen Abguss seines Kunstwerks.


WERDEGANG MODELLAUFBAU